Bücher für Klassenduell 2023

Worum geht es in diesem Projekt?

„Modrig riechende Schwärze“ schlägt Tom entgegen. Orangensaft aus dem Keller holen, so lautet sein Auftrag. Schwierig, wenn man Angst vor Gespenstern hat. Bei vielen Kindern aus der 4a und 4b der Grundschule Hochfeldschule aus der Gartenstadt fängt das Kopfkino an, sich zu drehen, als am 23. Januar 2023 Schauspieler und Autor Michael Hain aus „Gespensterjäger auf eisiger Spur“ von Cornelia Funke in der Stadtteil-Bibliothek Gartenstadt liest. Beste Voraussetzung, um sich auf die Bücherkisten zu stürzen, die die Leiterin der Stadtteil-Bibliotheken, Elvira Gensheimer, zusammengestellt hat. Am Ende der Veranstaltung dürfen die Kinder sie mit in ihre Klassen nehmen. Eine weitere Runde des „Klassenduells“ hat am 23. Januar 2023 begonnen.

Was sind die Ziele?

„Klassenduell“ heißt das Leseförderprojekt, das die Stadtbibliothek Ludwigshafen seit nunmehr zehn Jahren mit finanzieller Unterstützung durch die BürgerStiftung Ludwigshafen für die Grundschulen der Stadt anbietet. Mit viel Spaß, aber auch gründlich und genau sollen die Schüler*innen die zehn Bücher lesen. Dabei betreuen sie die Mitarbeiterinnen der Stadtteil-Bibliothek, Bettina Maida und Carolin Strelow, im kommenden Schulhalbjahr. Am Ende der Projektzeit treten die Kinder in einem Wettbewerb gegeneinander an und können ihr Wissen über die Bücher unter Beweis stellen.

Das Konzept erhielt 2014 vom Bundesverband für Bildung, Wissenschaft und Forschung e.V. den „Innovationspreis Bildung“. Welche Klasse die besten Experten hervorbringt, können die Kinder am Ende des Projektes am Ende des Schuljahres zeigen. Wie heißt die Geisterjägerin in Funkes Buch? Das könnte eine der Fragen sein, die zeigen, ob die Schüler*innen gründlich und genau gelesen haben. Doch noch wichtiger beim Klassenduell ist der Spaß am Lesen und die Möglichkeit, sich in andere Welten zu versetzen. Mit den „Gespensterjägern auf eisiger Spur“ und anderen Büchern kann man Gefühle wie Angst oder Ärger, Stolz oder Freude erleben und lernen, mit ihnen umzugehen. Die modrig riechende Schwärze des Kellers birgt dann keine Schrecken mehr.

 

Besonderheiten

„Das mit Hugo fand ich besonders gruselig. Ich würde gern gleich weiterlesen“, meint die neunjährige Yasmin aus der 4b, die Lehrerin Anika Blum heute begleitet. Hugo heißt der Geist aus Toms Keller, doch er ist eigentlich nur mäßig furchterregend. Mit einem Spiegel,Musik und rohen Eiern kann ihn Tom, dem Rat von Geisterjägerin Hedwig Kümmelsaft folgend, bannen und zum Reden bringen. Vor dem „Unheimlich ekelerregenden Gespenst“, abgekürzt UEG, das ihn aus der Villa vertrieben hat, wo er lange gespukt hat, fürchtet Hugo sich selbst. Ein UEG zu vertreiben, ist viel schwieriger, erklärt Kümmelsaft. Wie das geht, weiß Max (9) aus der 4a bereits, denn mit seiner Lehrerin Marie-Luise Krämer hat die Klasse das Buch zufälligerweise schon gelesen. Trotzdem folgt auch die 4a ganz gebannt der Aufführung Hains. Mit enormer Spielfreude schlüpft Hain in die Rolle des furchtsamen Toms, seiner fiesen Schwester, der weisen Oma und der schrulligen Geisterjägerin. Mit blauer Mütze und grauer Perücke, mit eindrucksvoller Mimik, Gestik und Körpersprache macht er den Raum zwischen den Bücherregalen zur Bühne. Natürlich hört er dann auf, als es am spannendsten ist. Die Kinder können jedoch gleich weiterlesen, denn das Buch gehört zu den zehn Büchern in den Bücherkisten, die in je vier Exemplaren vorhanden sind. Gruselgeschichten, Abenteuerromane, Familiengeschichten und Krimis sind in der Kiste zu finden. „Für Jungs und für Mädchen, für Vielleser und die eher schwächeren Kinder ist etwas dabei. Auch Kinder, die sich lieber die dünneren Bücher aussuchen, können Experten werden“, erklärt Gensheimer.

Text und Fotos: Andrea Döring

Pressemeldung

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